Allergie

Wenn unser Abwehrsystem überempfindlich reagiert, können Allergien die Folge sein.

In Deutschland leidet etwa jeder fünfte Erwachsene und bereits jedes dritte Schulkind an allergischen Beschwerden, mit steigender Tendenz.

Häufig sind die Beschwerden so heftig, dass sie mit einem hohen Leidensdruck und Leistungseinschränkungen in Schule und Beruf einhergehen.

Häufig sind die Beschwerden zunächst harmlos mit Niesen, Juckreiz der Augen, Nasenlaufen, Ohrenjucken usw., verschlimmern sich jedoch über die Jahre und führen zu einem zunehmenden Leidensdruck, Verlust der Lebensqualität, sowie Ausfallzeiten in Schule und Beruf und Schlafstörungen.

Bei jedem 3. Pollenallergiker kommt es zu manifesten Störungen der Atmung bis hin zum Asthma bronchiale.

Ein weiteres, zum Glück seltenes, jedoch extremes Risiko ist der allergische Schock.

Wir bieten Ihnen eine umfassende Diagnostik an und besprechen im Anschluss daran mit Ihnen die verschiedenen Therapieoptionen und erstellen gemeinsam das für Sie optimale Therapiekonzept.

 

Heuschnupfen

Absoluter Spitzenreiter unter den Allergien ist der Heuschnupfen, unter dem allein in Deutschland ca. 10 Millionen Menschen leiden.

Der Name ist allerdings irreführend, da der Heuschnupfen nicht durch Heu, sondern durch Pollen ( Blütenstaub) von Bäumen, Gräsern, Getreide, Sträuchern und Kräutern ausgelöst wird. Daher wird der Heuschnupfen auch als Pollinose oder als saisonaler allergischer Schnupfen bezeichnet.

Häufig beginnen die ersten allergischen Beschwerden im Jahr bereits im Januar mit dem Pollenflug der Hasel und verstärken sich dann um Ostern mit dem Flug der Birkenpollen. Ende Mai werden die Baumpollen dann durch die Gräserpollen abgelöst, welche bis in den August hinein fliegen. Selbst im Herbst haben viele Allergiker noch mit Kräuterpollen zu kämpfen.

 

Ganzjährige und Insektengift-Allergien

Am zweithäufigsten sind Allergien auf Hausstaubmilben.

Milben sind kleine achtbeinige Spinnentiere, die man nur mit einer Lupe erkennen kann. Die Ausscheidungen der Milben sind die eigentlichen Träger der Allergene und lösen damit die Hausstaubmilbenallergien mit ganzjährigen Beschwerden aus.

Diese Kleinstlebewesen benötigen Wärme und eine hohe Luftfeuchtigkeit und leben und vermehren sich somit bevorzugt in Betten. Da in unseren Höhen eine Vermeidung der Allergene nicht möglich und die Gefahr der Entstehung eines allergischen Asthmas relativ hoch ist, ist es wichtig eine für Sie individuell angepasste Therapie einzuleiten.

 

Auch Tierhaare, Tierepithelien von Hund, Katze, Pferd und Nagetieren sowie Federn können allergieauslösend sein,

Weitere allergische Reaktionen finden sich auf Schimmelpilze, Medikamente ( z.B. Penicillin) und diverse Lebensmittel, wobei letztere häufig Kreuzreaktionen auf Birken- und Gräserpollen sind.

Zwischen 2 und 4% der Bevölkerung in Deutschland sind von einer Insektengift-Allergie, v.a. auf Bienen und Wespen betroffen. In diesem Fall ist zur Vermeidung eines allergischen Schocks eine genaue Diagnostik und ggf. eine Ausstattung mit einem Notfallset erforderlich.

 

Allergiebehandlung

Das oberste Gebot sollte die Allergiekarenz, also die Meidung des Allergens sein. Da dies jedoch sehr häufig leider nicht möglich ist, bieten wir Ihnen verschiedene Methoden zur Behandlung einer Allergie an.

Die besten Erfolgschancen hat nach den Empfehlungen der WHO dabei die Heilung der Allergien mittels Hyposensibilisierungen in Spritzen- oder oraler Form.

Dies bedeutet, dass Sie entweder eine tägliche Einnahme einer Hyposensibilisierungslösung oder Tablette über 3 Jahre oder eine monatliche ( während der Anfangsbehandlung über 3-4 Wochen wöchentliche) Spritze des Allergoids über 3 Jahre. Dadurch kommt es bei 70-80% der Patienten zu einer deutlichen Besserung oder sogar zum Verschwinden der allergischen Symptome.

Alternativ können wir Ihnen weitere auf Sie individuell abgestimmte Therapien wie Bettwäscheencasing, Medikamente und Eigenblutbehandlung oder Naturheilkundliche Therapien anbieten.

 

Grafik Dtsch Ärztebl 2015; 112(9): (11)

Allergieprävention in der Schwangerschaft nach den aktuellen S3-Leitlinien

Die Familiarität, also das Risiko als Eltern atopische Erkrankungen wie Neurodermitis oder Allergien an die Kinder weiterzugeben, ist leider gesichert.

Glücklicherweise aber ebenso die Möglichkeit, mit gezielten präventiven Maßnahmen dieses Risiko zu reduzieren, wobei Schwangerschaft und Stillzeit hierfür den effizientesten Zeitraum bieten.

Negative Effekte auf die Entwicklung kindlicher Allergien haben mütterliche und kindliche Adipositas ( Übergewicht) sowie Rauchen.

Dagegen erhöht der Verzehr potentieller Nahrungsmittelallergene während Schwangerschaft und Stillzeit das Atopierisiko des Kindes nicht!

Eher besteht aus dem Verzicht solcher Nahrungsmittel das Risiko einer Fehl- und Mangelernährung bei Mutter und Kind. Dagegen verdoppelt sich das Allergierisiko, wenn weniger als zwei Monate gestillt wird. Wenn nicht, oder nicht ausreichend gestillt werden kann, sollte HA-Nahrung bei Risikokindern in den ersten 4 Monaten, gegeben werden. Sojamilch sollte nicht gegeben werden.

Auch ein verzögertes Einführen von Beikost erst nach dem 5. Lebensmonat ( neben der Muttermilch) erhöht dieses. Fischkonsum im 1. Lebensjahr reduziert das Manifest-Werden allergischer Erkrankungen im Alter von vier Jahren um 26%. Des Weiteren gibt es Hinweise dass Fisch als Bestandteil der mütterlichen Ernährung während der Schwangerschaft und Stillzeit vor der Entwicklung von Allergien schützt.

Es gibt keine Belege, dass Impfungen das Allergierisiko erhöhen, aber Hinweise, dass Impfungen das Allergierisiko senken können. Es wird empfohlen, dass alle Kinder, auch Risikokinder, nach den STIKO-Empfehlungen geimpft werden sollen.

Es gibt Hinweise darauf, dass Kinder die durch Kaiserschnitt auf die Welt kommen ein erhöhtes Allergierisiko haben. Dies sollte bei der Wahl des Geburtsverfahrens berücksichtigt werden, sofern keine medizinische Indikation für einen Kaiserschnitt besteht.